Wussten Sie, dass der bittere Geschmack, den einige Lebensmittel in Ihrem Mund hinterlassen, Sie tatsächlich gesünder macht? Bittere Lebensmittel fördern nachweislich die Verdauung, unterstützen die Nährstoffaufnahme, stimulieren das Immunsystem und helfen sogar, Heißhunger auf Zucker zu vermeiden. So versüßen Sie sich die nächste Speise noch mal zusätzlich.

Doch was sind Bitterstoffe? Wann immer Sie einen bitteren Geschmack wahrnehmen, z. B. bei Grapefruit, Rosenkohl, wildem Rucola oder sogar bei einer Tasse starkem Kaffee, findet in Ihrem Mund eine Reaktion zwischen den chemischen Verbindungen im Lebensmittel und Ihren Geschmacksknospen statt. Dadurch entsteht das bittere Geschmackserlebnis. Das Empfinden von Bitterkeit ist ein ursprüngliches Mittel unseres Körpers, um potenzielle Gifte zu erkennen, aber dank der wissenschaftlichen Forschung wissen wir jetzt, dass es nicht so einfach ist, dass bitter gleich schlecht ist.

Im Gegenteil, bittere Lebensmittel bringen unser Verdauungssystem in Schwung, sodass wir die Nährstoffaufnahme maximieren können. Dabei können bittere Lebensmittel auch dazu beitragen, den Appetit zu zügeln und den Heißhunger – insbesondere auf Zucker – zu reduzieren, sodass sie bei der Gewichtskontrolle helfen können. Außerdem enthält bitteres grünes Gemüse viele Nährstoffe wie die Vitamine A und C, Folsäure, Ballaststoffe, Kalium und Kalzium.

Welche bitteren Lebensmittel sollten wir essen?

Die erste Frage, die Sie sich hierbei stellen sollten, ist: „Welche Lebensmittel sind basisch?“. Gerade solche Lebensmittel enthalten oft gesunde Bitterstoffe, die dem Körper bei seiner gesunden Funktion helfen können. Zudem hat es den Vorteil, dass bei einer Übersäuerung die Basen die Magensäure neutralisieren und so Beschwerden lindern können. Obendrein sollten weit oben auf Ihrer Liste bittere Gemüsesorten wie Rucola, Grünkohl, Brunnenkresse, Löwenzahn, Spinat und Mangold stehen. Vergessen Sie auch nicht Kreuzblütler wie Brokkoli, Buk Choy, Blumenkohl, Rosenkohl, Rettich, Kohlrübe und Steckrübe, die besonders reich an einer Klasse von bitter schmeckenden chemischen Verbindungen sind, den sogenannten Glucosinolaten.

Vielleicht freut es Sie zu hören, dass auch Kaffee und dunkle Schokolade zu den bitteren Lebensmitteln gezählt werden, aber diese eher „verarbeiteten“ Lebensmittel sollten seltener verzehrt werden.

Ist Bitterkeit für jeden gleich?

Ganz und gar nicht – manche Menschen genießen den Geschmack von bitteren Lebensmitteln, während andere sie nur schwer schlucken können. Das liegt daran, dass einige von uns mehr Geschmacksknospen haben als andere, und je mehr man hat, desto empfindlicher reagiert man auf bittere Lebensmittel. Hinzu kommt, dass die Geschmacksknospen mit zunehmendem Alter an Empfindlichkeit verlieren, was erklärt, warum Kinder bittere Lebensmittel anfangs meist ausspucken – sie sind zu stark für sie. Interessanterweise gehören etwa 20 Prozent der Bevölkerung zu den „Superschmeckern“ –  Menschen, die mehr Geschmacksknospen auf der Zunge haben und besonders empfindlich auf die Bitterstoffe in einigen Lebensmitteln und Getränken reagieren.

Der bittere Geschmack ist auf Senföle zurückzuführen, die aus einer natürlich vorkommenden Chemikalie namens Glucosinolat hergestellt werden. Superschmecker empfinden Gemüse mit einem hohen Anteil an Glucosinolaten bis zu 60 Prozent bitterer als Nichtschmecker.

Wie kann ich erreichen, dass bittere Lebensmittel weniger bitter schmecken?

Zu empfehlen ist die Verwendung von Gewürzen, um die Bitterkeit in Ihrem Essen zu neutralisieren. Schwarzer Pfeffer enthält Piperin, eine scharfe Substanz, die als Köder für den bitteren Geschmack dient, indem sie das Wärmeempfinden im Mund stimuliert. Den gleichen Effekt erzielen Sie mit Chili oder anderen scharfen Gewürzen. Alle Kräuter, Gewürze und Aromen wie Basilikum, Koriander, Knoblauch, Ingwer oder Zitronensaft helfen dabei, die Bitterrezeptoren der Geschmacksknospen zu überlisten, indem sie andere Geschmacksrezeptoren wie herzhaft, salzig oder sauer anregen.

Ein wenig Süße macht bittere Lebensmittel natürlich schmackhafter. Versuchen Sie also, einen Teelöffel Honig oder braunen Zucker in ein Salatdressing zu geben. Auch die Zugabe von etwas Olivenöl und Zitronensaft zu bitteren Gemüsesorten wie Grünkohl trägt dazu bei, die Bitterkeit zu verringern.

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